Moderne Betriebssysteme und das abschwächen der Kompatibilität der Anwenderprogramme mit den neuen Betriebssystemen sorgte für eine Überarbeitung der Automatisierung des Systems Sattgraph 90 im Jahr 2003.
Aufgrund der Erfahrungen und der engen Verwandschaft mit dem Sattgraph 90 System wurde parallel das Prozessleitsystem Sattgraph 5000 aufgebaut. Die Entscheidung für den Sattgraph 5000 fiel letztendlich auch mit der Nutzung der bereits vorhandenen Basis aus dem "alten" System, welche für das Sattgraph 5000 System genutzt werden konnte.
Zukünftig sollte das neue Prozessleitsystem wie auch schon das Vorgängermodell eine Server/Client-Struktur bekommen. Zum Aufbau des Systems als Parallelsystem wurde zunächst jedoch eine sogenannte Combostation mit eingeschränktem Datenumfang eingesetzt. Eine Combostation ist eine auf einem PC laufende Client/Server-Kombination.
Somit stand zum Beginn der Aktualisierung eine "neue" Bedienstation neben drei "alten" Bediensationen zur Verfügung.
Der Grundaufbau des Sattgraph 5000 begann zeitgleich mit der Einführung eines Alarmierungssystems zur Fernalarmierung bei Störungen aus dem Prozess. Dadurch unterscheiden sich die Prozessbilder aufgrund der zusätzlich für die Fernalarmierung benötigten Bilder leicht vom Sattgraph 90 System. Zur weiteren Beschreibung der Fernalarmierung hier...
Wie bereits der Sattgraph 90 ist auch der Sattgraph 5000 eine Entwicklung der Firma ABB - ehemals AlfaLaval. Die Anbindung an die vorhandenen SattCon SPSen ist erwartungsgemäß sehr gut möglich.
Die Kommunikation kann mit Hilfe der Bussysteme SattBus oder Comli erfolgen. Zusätzlich zu den vorgenannten Kommunikationswegen bietet der Sattgraph 5000 auch weitere Kommunikationsmöglichkeiten. Unter anderem beispielsweise Modbus oder OPC.
Für das Sattgraph 5000 System wurde die Kommunikation mit Hilfe des Comliprotokolls favourisiert. Die einzelnen Steuerungen wurden parallel zu der Anbindung an den Sattbus (für Sattgraph 90) an zwei Comlikanäle - einer für den Sattgraph 5000 und einer für die Fernalarmierung - angeschlossen. Die Datenübertragung der Comlikanäle wurde mit Hilfe von Lichtwellenleitern realisiert.
Die Steuerungen sind sternförmig an eine Kopfstation des Typs SattCon 200 angeschlossen. Eine RS485-Baugruppe sorgt für die Anbindung der Stationen. Für die weitere Verbindung mit dem Sattgraph 5000 Server und das Motron (Fernalarmierung) sorgt eine RS232 Baugruppe.
Aus Redundanzgründen ist die SattCon 200 ebenfalls an den SattBus angeschlossen. Im Falle eines Ausfalls der Lichtwellenleiter kann die Kommunikation mit Hilfe des Sattbus weitergeführt werden.
Die Firma ABB bietet mit seinen Steuerungen des Typs AC800M eine Möglichkeit, moderne Steuerungstechnik in ältere SattCon-Steuerungssysteme einzubinden. Die SPS AC800M bietet neben der Möglichkeit der SattBuskommunikation über Ethernet auch die Möglichkeit zur Comlikommunikation und zur Anbindung von E/A-Ebenen aus Steuerungssystemen der SattCon-Reihe - S200 Rack I/O.
Nach Abschluss des Aufbaus des Server/Client-Systems des Sattgraph 5000 im Jahr 2007 wurde damit begonnen, die SPSen des Typs SattCon durch SPS des Typs AC800M zu ersetzen. Im Zuge dieses Schrittes werden auch Steuerungen zusammengefasst die sich in räumlicher Nähe befinden, da die AC800M leistungsfähiger ist. Die Zusammenfassung sorgt für eine geringere Ersatzteilvorhaltung und eine leichtere Wartung.
Wie auch beim Sattgraph 90 System existiert beim System Sattgraph 5000 ein Server, der die Datenbank enthält und für eine reibungslose Kommunikation sorgt. Die Datenbank ist beim Sattgraph 5000 - anders als beim Sattgraph 90 - als mdb-Datenbank realisiert und somit mit den gängigen Windowswerkzeugen pflegbar. Selbstverständlich bringt der Sattgraph 5000 Server auch eigene Werkzeuge zum komfortablen Bearbeiten der Datenbanken mit. Weitere Informationen über den Sattgraph 5000 Server...
Der Einfluss auf den Prozess wird - ebenfalls wie beim Sattgraph 90 - mit den Bedienstationen durchgeführt.