Der Sattgraph 90 Server ist ein auf dem Betriebssystem VMS basierender Digtal-Rechner - VAX Alphastation - aus dem Jahr 1995. Das Betriebssystem VMS ist nah mit dem Betriebssystem UNIX verwand, so dass eine Einarbeitung in VMS bei UNIX-Kenntnissen wesentlich einfacher ist.
Das Betriebssystem VMS wird von der Firma Hewlett Packard weiter entwickelt, die seinerzeit die Firma Compaq übernommen hat, nachdem diese bereits DIGITAL übernommen hatte.
Weitere Informationen über DIGITAL bei Wikipedia.
Herausragende Eigenschaften des Sattgraph 90 Servers sind die auch aus UNIX bekannten Eigenschaften der Absturzsicherheit, hohe Sicherheit im Netzwerk durch besondere Freigabe von Benutzerrechten und die relativ hohe Geschwindigkeit des Betriebssystems trotz der vergleichbar geringen Hardwareleistung. Als Nachteil ist sicher die vergleichsweise umständliche Bedienung des Systems zu nennen.
Die Hardware des Servers unterscheidet sich nur leicht von der Hardware eines Windowssystems. Lediglich der CPU/Mainboardaufbau und die Tastatur bringt die größten Unterschiede zu uns bekannten Systemen. Diese Komponenten sind nicht in Windowsumgebungen verwendbar.
Im Server selbst werden nur SCSI-Geräte verwendet. So sind in dem vorhandenen System zwei Festplatten (System und Sattgraph 90) und ein CD-ROM-Laufwerk verbaut.
Der Sattgraph 90 Server kommuniziert mit dem Netzwerk über DECnet. Die Spezifikation des DECnet ist ebenfalls ein Produkt der Firma DIGITAL. Zusätzlich kann der Sattgraph 90 Server aber auch über TCP/IP angesprochen werden. Es ist daher möglich, den Server auch über den Windows Terminal zu konfigurieren.
Zur Verbindung des Servers mit den Bedienstationen wird auf den Bedienstationen ein Tool eingesetzt, das die Kommunikation mit dem DECnet ermöglicht. Mit Hilfe dieses Tools wird auch die im Server eingestellte Uhrzeit in den Bedienstationen synchronisiert.
Der laufende Sattgraph kann mit Hilfe eines Menüs konfiguriert werden. Es kann unter anderem die Kommunikation mit den Unterstationen und die Verarbeitung der Daten definiert werden. Selbstverständlich stehen auch Tools zur Sicherung der Datenbank und der Softwarepflege zur Verfügung. Die am häufigsten benutzte Option ist jedoch die Bearbeitung der Datenbank.
In der SQL-Datenbank wird zunächst die Definition der SPS-Stationen und der zugehörigen Adressbereiche über die kommuniziert wird festgelegt. Diese Stationsnummern und Adressen werden an Objekte im Sattgraph 90 angebunden.
Im Sattgraph 90 Server stehen bereits Basisobjekttypen zur Verfügung. Benutzerdefinierte Objekttypen müssen erstellt werden.
Mit Hilfe der Objekttypen werden die Objekte definiert an die dann die Daten aus den Unterstationen angebunden werden. An ein Objekt können nur Daten einer einzigen Station angebunden werden. Die anzubindenden Adressen können Binär- oder Analogwerte sein.
Binärwerte können nur zwei Zustände annehmen. Zu den Binärwerten zählen bei Maschinen zum Beispiel die Zustände An / Aus / Störung / Handbetrieb / Vor-Ort-Betrieb usw. Die Zustände An / Aus / Handbetrieb / Vor-Ort-Betrieb werden lediglich zur weiteren Verarbeitung in den Bedienstationen definiert um zum Beispiel eine Zustandsanzeige zu ermöglichen.
Wichtigere Ereignisse (Events) werden zusätzlich inklusive der Priorität der Wichtigkeit festgelegt. Sie werden in der Störmeldeleiste und ggf. auch auf dem Drucker in klarer Definition ausgegeben. Diese "signifikanten" Ereignisse werden zum Beispiel für Störmeldungen verwendet.
Eine weitere Verarbeitung für externe Programme zum Beispiel zur DWA-Dokumentation kann ebenfalls festgelegt werden.
die Analogwerte verarbeiten mehrstellige Zahlenwerte (z.B. Messwerte / Betriebsstunden) aus dem Prozess. In der Datenbak werden dazu die Art der Variablen (Real / Integer...) und die entsprechende Messbereiche festgelegt. Die Daten können in der Bedienstation angezeigt werden.
Auch Analogwerte können für die weitere Verarbeitung zur DWA-Dokumentation genutzt werden.
Zusätzlich kann für einen Analogwert eine Historie definiert werden. Der Wert wird dann entsprechend der Definition ausgewertet und in die Datenbank geschrieben. Der Anwender hat mit Hilfe der Historikwerte die Möglichkeit, sich die Daten als Kurve an der Bedienstation anzeigen zu lassen. Mit Hilfe der Historikwerte können auch Daten aus der Vergangenheit betrachtet und entsprechende Trends analysiert werden.
In den SPSen sind Regler für einzelne Regelstrecken definiert. Die Regler können im Sattgraph 90 System mit Hilfe der Stationsnummer und der Reglernummer definiert und zur Anzeige an der Bedienstation genutzt werden. Mit Hilfe der Bedienstationen können diese Regler dann grafisch aufbereitet, beobachtet und auch beeinflusst werden.
Im Server werden Benutzer und ihre Rechte festgelegt. Es können mehrere Benutzer mit unterschiedlichen Rechten definiert werden. Zusätzlich kann eine Zeit vorgegeben werden, nach der ein Benutzer bei Untätigkeit zwangsläufig abgemeldet wird.
Eine zusätzliche Möglichkeit der Benutzereinschränkung mit Hilfe von Passwörtern und somit eine weitere Steigerung der Sicherheit kann in den Bedienstationen festgelegt werden.